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Quellen korrekt angeben

Wenn Du eine GFS vorbereitest, ein Referat erstellst oder eine Facharbeit schreibst, benutzt Du dafür normalerweise Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Websites und andere Materialien. In den meisten Fällen versuchst Du, ein Thema darzustellen, über das andere Menschen schon etwas herausgefunden und geschrieben haben.

Für die Verwendung dieser Materialien gibt es bestimmte Regeln, an die Du Dich bei Deiner Arbeit halten musst. Der folgende Beitrag erklärt, wie das funktioniert.

Einen ersten Überblick kannst Du Dir mit diesem Video verschaffen:

Zitieren

In einem Referat, einer Facharbeit oder einem ähnlichen Werk benutzt man Informationen, die andere Leute erarbeitet und aufgeschrieben haben, um ein bestimmtes Thema darzustellen. Jedes Buch, jede Zeitschrift, jedes Foto, das Du verwendest, wird als „Quelle“ bezeichnet, aus der Du Informationen „entnimmst“, um sie in Deinem eigenen Werk zu verwenden.

Dabei wirst Du aus jeder Quelle in der Regel nur einen kleinen Teil verwenden: einen Absatz aus einem Text, ein Foto von einer Webseite, ein Kapitel aus einem Buch. Die Teile fremder Werke in Deinem Referat sind Zitate. Du zitierst die anderen Autoren, um mir ihren Informationen Dein Thema zu erklären, eine Idee anschaulich zu machen oder eine Behauptung zu belegen.

Indem Du zitierst, übernimmst Du einen Teil eines Werkes, das nicht Dir gehört. Jemand anderer hat es erschaffen und ist sein „Urheber“ oder „Autor“. Oft hat diese Person eine Menge Zeit und Arbeit investiert, um zum Beispiel ein Buch zu schreiben. Wenn jemand ein Werk erschafft (ein Buch, einen Aufsatz, ein Gemälde, ein Lied etc.), hat er automatisch das Recht zu bestimmen, wie dieses Werk genutzt werden darf. Das regelt das so genannte Urheberrecht. Auch Zitate sind im Urheberrecht geregelt: es gelten bestimmte Regeln dafür, wann und in welchem Umfang Du aus dem Werk einer anderen Person zitieren darfst.

Regeln für Zitate

  1. Das Zitat muss einen Zweck erfüllen. Du darfst nur zitieren, wenn das Zitat eine sinnvolle Funktion in Deinem eigenen Werk erfüllt (zum Beispiel, indem Du mit dem Zitat aus einem Buch eine Deiner Aussagen belegst oder indem Du mit Hilfe eines zitierten Fotos etwas verdeutlichst). Der Zweck „ich wollte mir die Arbeit sparen, das alles selbst zu schreiben“ ist übrigens nicht zulässig :-).
  2. Du musst das Zitat kennzeichnen und darfst den Inhalt nicht verändern. In Deinem Werk muss klar sein, dass eine bestimmte Textstelle ein Zitat ist. Du darfst nicht so tun, als stamme der zitierte Teil von Dir selbst. Zur Kennzeichnung gehört in der Regel, dass ein wörtlich übernommener Text in Anführungszeichen steht und dass die Quelle angegeben wird (s.u.).
  3. Du darfst nicht mehr zitieren als nötig. Wenn Du zum Beispiel zwei Sätze aus einem Zeitungsartikel als Beleg für eine Deiner Aussagen brauchst, darfst Du nicht den ganzen Artikel zitieren, sondern nur die beiden Sätze.

Nicht wörtlich, aber doch übernommen

In einem Referat oder einer Facharbeit wirst Du auch Informationen verwenden, die Du nicht wörtlich zitierst, sondern die Du sinngemäß aus anderen Werken übernimmst. Letztlich stammen alle Deine Informationen aus fremden Werken. Die entsprechenden Stellen im Text musst Du nicht einzeln angeben. Diese Quellen müssen aber am Ende Deiner Arbeit in der Liste aller verwendeten Quellen erscheinen (mehr dazu weiter unten).

Plagiat

Wenn Du ein Zitat nicht als solches kennzeichnest, nennt man das Plagiat. Das bedeutet, dass Du dich „mit fremden Federn schmückst“, dass Du also so tust, als sei ein Textabschnitt oder ein Foto, das Du von jemand anderem übernommen hast, von Dir selbst erstellt. In der Schule kann das dazu führen, dass Dein Referat als „ungenügend“ bewertet wird. An der Universität sind die Folgen oft ernster.

Die Sache mit den Plagiaten ist nicht immer ganz einfach zu entscheiden. Der Artikel Plagiat vermeiden – Richtiger Umgang mit Quellen enthält zusätzliche Beispiele und Informationen.

Wie sieht eine korrekte Quellenangabe aus?

Wenn Du also aus einem anderen Werk zitierst, musst Du dieses Werk als Quelle des Zitats angeben. Zu einer Quellenangaben gehören mindestens folgende Elemente:

  1. Name des Urhebers,
  2. Titel der Quelle,
  3. das Jahr der Veröffentlichung.

Je nachdem, ob die Quelle ein Buch, eine Zeitung oder eine Website ist, können noch weitere Elemente dazu kommen. Wenn eine der Angaben nirgends zu finden ist, kann man auch „Unbekannt“ oder „ohne Jahr“ oder Ähnliches schreiben.

Generell gilt: Eine Quellenangabe sollte so genau wie möglich sein.

Die folgenden Beispiele zeigen Dir, wie verschiedene Quellenangaben aussehen. Für die Schule sollten die jeweiligen Angaben ausreichen, allerdings kann es sein, dass Du für eine Facharbeit in der Oberstufe genauere Angaben machen musst. Kläre das am besten vorher mit Deiner Lehrerin oder Deinem Lehrer ab.

Quellen im Internet

Im Internet ist es nicht immer ganz leicht, eine vollständige Quellenangabe zu erstellen, denn oft fehlen wichtige Angaben. Dennoch solltest Du versuchen, den Namen des Autors, den Titel der Seite und das Datum anzugeben.

Beim Datum gibt es einen Unterschied zu gedruckten Werken: Das Jahr der Veröffentlichung ist oft nicht verfügbar. Daher nennst Du bei Internetquellen das Datum, an dem Du die Seite zuletzt besucht hast. – Warum? Inhalte ändern sich im Internet häufiger als in gedruckten Werken. Mit dem Zugriffsdatum gibst Du an, wann die Seite zuletzt in dem Zustand war, in dem Du sie zitierst.

Eine weitere Angabe ist bei Webseiten wichtig: die vollständige Webadresse (die so genannte „URL“).

Somit ergeben sich folgende Elemente einer Quellenangabe im Internet:

Name des Autors (falls erkennbar), „Titel der Seite“, Webadresse, Datum des letzten Zugriffs

Beispiel Webseite

Quellenangabe“Koala“, http://de.wikipedia.org/wiki/Koala, 22.03.2017
Erklärung[Unbekannter Autor, daher keine Angabe] „Titel“ der Seite (in diesem Fall die Hauptüberschrift), Webadresse, Datum des letzten Zugriffs

Beispiel Foto aus dem Internet

QuellenangabeJason Coleman: „Sleeping Koala“, http://flickr.com/photos/jason_coleman/2349312197/, 23.03.2017
ErklärungName (hier der sichtbare Benutzername des Fotografen), „Titel der Seite, auf der das Foto steht“, Webadresse der Seite, auf der das Foto steht (nicht die Adresse des Fotos selbst), Zugriffsdatum.
Quellenangabe“Der alte Baum“, http://gallery.dralzheimer.stylesyndication.de/wallpaper/deraltebaum.jpg.html, 22.03.2017
Erklärung[Unbekannter Urheber, daher keine Angabe] „Titel der Seite“, Webadresse der Seite, auf der das Foto steht (nicht die Adresse des Fotos selbst), Zugriffsdatum.

Gedruckte Quellen

In Büchern findest Du die entsprechenden Angaben in der Regel auf den ersten Seiten, bei Zeitungen und Zeitschriften stehen sie auf der Titelseite und direkt beim Artikel selbst.

Beispiel Buch

QuellenangabeErnst Walter Bauer: Humanbiologie. Cornelsen, 2006, S. 50.
ErklärungName des Autors: Titel. Verlag, Jahr, Seite, auf der der zitierte Text steht.

Beispiel Zeitungsartikel

QuellenangabeStephan Börnecke: „Milch-Export bedroht kleine Höfe“, Frankfurter Rundschau, 22.08.2007, S. 15.
ErklärungName des Autors: „Titel des Artikels“, Name der Zeitung, Datum, Seite.

Beispiel Zeitschriftenartikel

QuellenangabeMatthias Bartsch, Caroline Schmidt: „Teurer Mausklick“, Der Spiegel, 46/2006, S. 51.
ErklärungNamen der Autoren, „Titel“, Name der Zeitschrift, Nummer und Jahr der Ausgabe (es ist hier kein genaues Datum sichtbar), Seite.

Beispiel Lexikoneintrag

QuellenangabeZeitverlag Gerd Bucerius, DIE ZEIT - Lexikon in 20 Bänden, 2005, Stichwort „Tunnel“, Band 15, S. 130 f.
ErklärungHerausgeber des Lexikons (hier der Verlag, kann auch eine Person sein), Titel des Lexikons, Jahr der Veröffentlichung, Stichwort, unter dem die Informationen gefunden wurden, Band und Seite1)

Wo müssen Quellenangaben stehen?

Liste der verwendeten Quellen

Am Ende Deiner Arbeit oder ganz unten auf Deinem Handout erstellst Du eine Liste aller Quellen, die Du verwendet hast.

Wörtliche Zitate, Bilder und Zahlenwerte

Wenn Du wörtlich zitierst, ein Bild einfügst oder aus einer Quelle übernommene konkrete Zahlenwerte angibst, muss die Quellenangabe (zusätzlich zur Liste der Quellen) direkt beim Zitat, beim Bild oder der zitierten Zahl stehen.

  • In einem gedruckten Werk wie z.B. einer Facharbeit oder einem Handout, kann man das z.B. mit einer Fußnote umsetzen oder auch mit einer kleingedruckten Zeile, die die nötigen Angaben enthält.
  • In einer Präsentation schreibt man die vollständige Quellenangabe zum Beispiel in kleiner Schrift an den unteren Rand der Folie, wo sie nicht weiter stört.

Sinngemäße, nicht wörtliche Verwendung von Quellen

Alle Werke, die Du sinngemäß verarbeitet hast (das heißt nicht wörtlich zitierst), erscheinen ebenfalls in der Liste der Quellen. Ob sie zusätzlich auch im Text eine Quellenangabe (z.B. durch eine Fußnote) erhalten müssen, hängt davon ab, wie nah am Quelltext Deine Formulierung ist.

  • Wenn Du z.B. Zahlen oder andere konkrete Angaben übernimmst, musst Du sie mit einer Quellenangabe im Text versehen.
  • Wenn Dir die Quelle nur als Hintergrundwissen gedient hat, dann reicht die Quellenangabe in der Quellenliste am Ende.

Fußnote einfügen

Für alle Software-Anleitungen gilt:

Arbeite immer mit wachem Verstand.

Software und Web-Dienste werden ständig aktualisiert, so dass sich die Benutzeroberfläche, die Bezeichnungen für Funktionen etc. manchmal ändern.

Wenn in einem Programm, das Du verwendest, nicht alles genau wie beschrieben aussieht, suche einfach ein bisschen und überlege, welche Funktionen am ehesten dem entsprechen, was Du tun möchtest.

Du kannst der neue Software-Experte werden ;-)

Die Quellenangabe schreibt man am besten in eine so genannte „Fußnote“. Dazu setzt man den Cursor an die Stelle, wo die Fußnote eingefügt werden soll. Anschließend wählt man im Menü: Einfügen > Referenz > Fußnote. Word nummeriert die Fußnoten dann automatisch durch und lässt unten auf der Seite den passenden Platz frei.

Beispiele für Quellenangaben

Angenommen, der folgende Text sei die Quelle, aus der Du zitierst.

Ein Zitat könnte dann folgendermaßen aussehen (drei verschiedene Beispiele):

Beispiel 1 – Wenn Du zum ersten Mal aus einer Quelle zitierst, gibst Du alle oben genannten Elemente an (siehe Fußnote 1).

Beispiel 2 – Zitierst Du mehrmals aus der gleichen Quelle, reichen ab dem zweiten Mal abgekürzte Quellenangaben (siehe Fußnote 2). Wenn Du in einem zitierten Satz etwas weglässt (z.B. weil es für Deinen Text nicht wichtig ist), zeigst Du das mit drei Punkten in eckigen Klammern an: […].

Beispiel 3 – Wenn Du etwas hinzufügst, das nicht im zitierten Satz steht, so wird diese zusätzliche Information [in eckige Klammern gesetzt] (siehe Fußnote 3).

Liste der Quellen am Ende der Arbeit

Hier siehst Du die letzte Seite einer Facharbeit mit der Liste der Quellen (hier mit der Überschrift „Literatur“).

Fazit

Nachdem Du diesen Artikel gelesen hast, bist Du nun vielleicht völlig überwältigt von den vielen verschiedenen Regeln. Generell kannst Du Dir aber folgende einfache Grundsätze merken und Dich von diesen langsam „vorarbeiten“.

  • Alles, was Du aus einem anderen Werk übernimmst, musst Du mit einer Quellenangabe kennzeichnen.
  • Wörtliche Zitate müssen in Anführungszeichen stehen, die Quellenangabe muss direkt dazu.
  • Bei Bildern muss die Quellenangabe ebenfalls direkt zum Bild.
  • Jede Quellenangabe sollte mindestens aus folgenden Elementen bestehen:
    • Name des Urhebers,
    • Titel des Werks und
    • Jahr der Veröffentlichung (bei gedruckten Werken) oder Datum des letzten Zugriffs (bei Webseiten).
  • Dein Handout/Deine Facharbeit muss eine Liste aller verwendeten Quellen enthalten.

Wenn Dir einige Punkte zum Urheberrecht und den Quellenangaben nicht ganz klar sind oder Du unsicher bist, wie genau Du sie handhaben sollst, sprich Dich am besten vor dem Referat mit Deiner Lehrerin oder Deinem Lehrer ab.

Viel Erfolg!

1)
„S. 130 f“ bedeutet „Seite 130 und 131“; „S. 130 ff“ bedeutet „Seite 130 und die folgenden Seiten“.
arbeitsmethoden/quellen-korrekt-angeben.txt · Zuletzt geändert: 07.12.2020 (15:57) von retemirabile

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