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Wie man sich auf eine größere Prüfung vorbereiten kann
In diesem Beitrag will ich versuchen, ein Vorgehen zu skizzieren, wie es für mich persönlich sinnvoll und effektiv ist.
Ich gehe hier davon aus, dass man es mit Inhalten wie z.B. in Geographie, Biologie oder Geschichte zu tun hat, die man zunächst faktenbasiert lernen muss, bevor man sie in verschiedenen Aufgabenformen wiedergeben, erklären, bewerten und anwenden muss. Das beschriebene Vorgehen ist damit wohl nicht eins zu eins auf Sprachen übertragbar, wo es mehr um das regelmäßige Üben und dann in der Prüfung um eine sprachliche Analyse- und Kreativleistung geht.
Wenn (idealerweise) einige Monate vor der Prüfung die direkte Vorbereitung beginnt, könnte man folgendermaßen vorgehen:
(1) Inhalte strukturieren
- Prüfungsthemen herausschreiben, um einen Überblick der Anforderungen zu bekommen
- Material zu den Prüfungsthemen im Heft und Buch (ggf. auch aus anderen Quellen) sichten, ggf. Hefteinträge ordnen und vervollständigen
- Prüfungsmaterialien überblicksartig sichten, um sich damit grob vertraut zu machen
(2) Planung erstellen
- Anzahl und Umfang der Themen feststellen
- Anzahl und Umfang der verfügbaren Lernwochen (und verfügbare Zeit pro Woche) feststellen
- Plan erstellen, welches Pensum pro Zeiteinheit zu bearbeiten ist, dabei ausreichend Erholungsphasen (Sport, Weggehen, Faulenzen etc.) einplanen und auch Zeiten berücksichtigen, in denen man besonders intensiv arbeiten kann (z.B. Ferien vor der Prüfung).
Es ist wichtig, die Zeitplanung ständig im Auge zu behalten:
- Erledigte Themen abhaken,
- Regelmäßig überprüfen, ob man noch in der Zeit ist,
- Zeitplan gegebenenfalls nachjustieren, falls das nötig wird.
(3) Inhalte erarbeiten, reflektieren und diskutieren
- Aus den Prüfungsthemen als erstes eines auswählen, das vom Umfang her überschaubar und inhaltlich für einen selbst besonders zugänglich ist (das macht den Einstieg leichter und schafft bald ein erstes Erfolgserlebnis)
- Pro Lernsitzung konkrete Themen vornehmen und diese nach Abschluss abhaken. Das Abhaken ist meines Erachtens wichtig, um ein Gefühl dafür zu bekommen, dass man etwas geschafft hat. Die inhaltliche Zielsetzung trägt ebenfalls dazu bei. Wenn man sich vornimmt, »mal 3 Stunden zu lernen«, ist nicht unbedingt klar, ob man in dieser Zeit tatsächlich etwas Sinnvolles erarbeitet hat.
- Oft wird man in der Situation sein, dass man einzelne »frühere« Themen lernt während im »Tagesgeschäft« neue Prüfungsinhalte dazu kommen. Hier macht es Sinn, bei der Planung bereits vorzusehen, dass man die jeweils aktuellen Inhalte entsprechend nach dem Unterricht nachbereiten kann, so dass man sie angemessen »mitlernt«.
Lerngruppe
- Nachdem ein größerer Abschnitt bearbeitet ist, bietet sich eine Lerngruppe zur Reflexion und Diskussion der Inhalte an. Auch hierbei können die für das Lerntagebuch gedachten Leitfragen wertvolle Gesprächseinstiege sein. Bei einer Lerngruppen gibt es einiges zu beachten:
- Die Mitglieder sollten wohlausgewählt sein, damit wirklich alle motiviert und zuverlässig arbeiten. Ist das bei Einzelnen nicht der Fall, hat man meiner Erfahrung nach mehr Ärger als Nutzen. Man sollte unzuverlässige Mitlerner daher lieber offen ansprechen und die Lerngruppe umstrukturieren.
- Eine Lerngruppe bringt dann einen Nutzen, wenn für eine Sitzung alle das abgesprochene Pensum vorher erarbeitet haben, so dass man sich über die Inhalte austauschen kann. Das Lernen selbst muss meines Erachtens einzeln erfolgen.
- Es kann sinnvoll sein, dass bei jeder Lernsitzung ein anderer Teilnehmer der Gruppe die „Gesprächsleitung“ übernimmt bzw. die Inhalte zunächst referiert. Wer spricht, muss Inhalte konkret machen und liefert so klare Ansatzpunkte für Rückfragen.
- Wenn man bereits größere Abschnitte erarbeitet hat, kann man sich alte Klausuren besorgen und diese durcharbeiten (das kann man auch in der Lerngruppe machen), damit man weiß, was man in der Prüfung zu erwarten hat. Damit sollte man aber nicht zu früh beginnen, weil die Klausur ja für den Zeitpunkt gedacht ist, wenn man schon die gesamten Inhalte parat hat und man daher einige Wochen oder Monate vorher auf Teile der Klausur noch nicht vorbereitet ist.
Meiner Erfahrung nach ist das erste Betrachten der Klausur während der Lernphase oft mit einem »Schock« verbunden: »Das krieg ich ja nieee hin!«. Das ist meines Erachtens normal, weil man sie eben zu einem Zeitpunkt anschaut, zu dem man das tatsächlich noch nicht schafft. Man darf aber nicht vergessen, dass man einige Wochen oder Monate später mehr kann und auch gezielt auf die dann bekannte Prüfungsform hingearbeitet hat.
Und noch ein Tipp
Markieren und wiederholen allein sind weit weniger effektiv als man denkt: Näheres in diesem Tweet.
(4) Wiederholen
- Die Zeitplanung so gestalten, dass man einige Zeit vor der Prüfung mit allen Themen durch ist, so dass eine (schnellere) Wiederholungsphase möglich ist.
(5) Fazit
Diese Aufstellung stellt eine Möglichkeit dar, wie man sich auf eine größere Prüfung vorbereiten kann. Natürlich sind unzählige andere Wege denkbar.
Versuche, mit den verschiedenen Tipps Deinen eigenen Weg zur Prüfung zu gestalten!