Der CO2-Ausstoß des Menschen ist eine Hauptursache des Treibhauseffekts [gemeint ist hier: anthropogener Treibhauseffekt]
CO2 bleibt ca. 100 Jahre in der Atmosphäre, daher muss auch die historische Entwicklung des CO2-Ausstoßes beachtet werden
Heutige Haupt-CO2-Emittenden (energiebedingt [was heißt as genau?] ):
China
USA
EU (16 % aller Emissionen)
Indien
Historisch betrachtet (Emissionen seit Beginn der Aufzeichnungen 1850) ist die Reihenfolge anders:
USA
EU (27 % aller Emissionen), besonders GB: historisch drei Mal so viel CO2-Emission wie heute
Bei Entwicklungsländern umgekehrt: alle Entwicklungsländer zusammen emittieren heute 41 % des globalen [energiebedingten] CO2, historisch nur 24 %
Es gibt große Unterschiede zwischen Schwellenländern, deren Emissionen in den letzten Jahren stark angestiegen sind, und z.B. Afrika, das gleichbleibend wenig emittiert
Pro-Kopf-Emissionen
Industrieländer haben historisch den größten Anteil am CO2-Ausstoß, die Schwellenländer (China, Indien, Brasilien etc.) sind dabei, aufzuholen und zu überholen.
Bild verändert sich, wenn man anstatt der Summe die Emission pro Kopf betrachtet:
Bewohner von Industriestaaten stoßen pro Kopf und Jahr (Beispiel 2005) z.B. ca. 11 t CO2 aus
Bewohner von Entwicklungs- und Schwellenländern pro Kopf ca. 2 t pro Jahr (Beispiel 2005)
China ist bei Pro-Kopf-Emissionen auf Platz 74, Indien auf Platz 149
außerdem große Unterschiede innerhalb dieser Länder, oft geht ein Großteil der Emissionen auf das Konto einer wohlhabenden Minderheit
USA haben z.B. ca. 20 t CO2-Emission pro Kopf, fast doppelt so viel wie die EU, in Deutschland ca. 10 t pro Kopf und Jahr
Schlagwort: „Luxusemissionen“ (aufgrund von energieintensivem Lebenstil bei hohem Lebensstandard)
Andere Treiber des Klimawandels
Neben Energieverbrauch fördern auch andere menschliche Aktivitäten den Klimawandel, z.B.
Entwaldung: v.a. in Entwicklungsländern wichtig, für 25 % der Erderwärmung verantwortlich
Wald ist global ein „Speicher“ für Kohlenstoff ([Senke]), weil Bäume bei der Photosynthese CO2 aus der Luft aufnehmen und speichern
Bei der Rodung wird CO2 wieder freigesetzt [Immer? Was ist, wenn Holz als Baustoff verwendet wird?]
Beispiel Brasilien: Emissionen aus Rodung sind 4 x so hoch wie energiebedingte Emissionen
Methan-Ausstoß: Methan ist als Treibhausgas ca. 25 x stärker wirksam als CO2
Entsteht z.B. bei der Rinderhaltung (Verdauungsgas)
Emissionen sind stark abhängig von der Art der Haltung: intensive gehaltene „Hochleistungskuh“ erzeugt bis zu fünf Mal so viel Methan wie extensiv gehaltenes Rind in Entwicklungsländern
Methanausstoß auch beim Reisanbau (global allerdings weniger wichtig)
Methan ist für ca. 15 % der globalen Erwärmung verantwortlich
Lachgas-Ausstoß: Distickstoffoxid, N2O
Vor allem durch Düngemittel freigesetzt
sehr hohes Treibhausgaspotential: 310 x so stark wie CO2
China, Indien, auch EU und USA sind Hauptemittenden
Lachgas ist zu ca. 4 % für die Klimaerwärmung verantwortlich
Diese Betrachtung verändert die obigen Rangfolgen:
Wenn man alle Treibhausgase betrachtet, haben Entwicklungsländer einen höheren Anteil am Klimawandel, weil dort die Landwirtschaft eine größere Rolle spielt
Anteil der USA sinkt bei Berücksichtigung aller Treibhausgase von 24 % auf 21 %. Wenn auch Landnutzungsveränderung (Entwaldung) berücksichtigt wird, fällt der Anteil auf 16 %. [Wie hoch ist der Anteil der US-Bevölkerung an der Weltbevölkerung?]
Indonesien z.B. rückt bei dieser Gesamtbetrachtung von Platz 21 auf Platz vier.
Fazit
Länder des industrialisierten Nordens sind Hauptverursacher des Klimawandels, besonders duch ihren aktuellen und historischen Energieverbrauch
Schwellenländer ziehen nach, haben aber geringen historischen Anteil
Daher ergebe sich für die Industrieländer eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz: Sie sollten Vorreiter beim Klimaschutz sein, zumal es ihnen aufgrund von Wohlstand und technischem Know-How leichter falle
Entwicklungsländer pochten „mit einigem Recht“ auf nachholende Entwicklung
In der UN-Klimarahmenkonvention wurde das im Begriff „gemeinsame, aber differenzierte Verantwortung“ verankert
Da sich aber einige Schwellenländer sehr schnell entwickeln (v.a. China, Indien), kann wirksamer Klimaschutz nicht wirksam sein, wenn diese nicht ebenfalls zu Reduzierungen des Emissionen bereit sind.
Internationale Klimapolitik muss daher diesen Ländern Entwicklungsperspektiven anbieten und sie gleichzeitig überzeugen, selbst Klimaschutz zu betreiben.