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Klimadiagramme auswerten

Klimadiagramm nach Köppen/Geiger

Bei dieser Art von Klimadiagramm wird die monatliche Niederschlagssumme als Säulen, der Verlauf der Monatsmitteltemperaturen als Linie dargestellt.

Das Klimadiagramm enthält einige charakteristische Elemente, die im Folgenden erklärt werden.

(1) Name der Klimastation, Meereshöhe, Jahresmitteltemperatur und Jahressumme der Niederschläge
(2) Monatsmitteltemperaturen. Es werden die monatlichen Mittelwerte der Temperatur angegeben. Dazu werden die täglichen Messwerte addiert und durch die Anzahl der Tage geteilt.

(5) Linie der Monatsmitteltemperaturen.
(3) Monatliche Niederschlagssummen. Die Niederschläge eines Monats werden zusammen addiert.

(6) Säulen der monatlichen Niederschlagssummen.
(4) Angabe der Monate im Jahresverlauf. Bei Klimastationen, die auf der Südhalbkugel liegen, beginnt die Darstellung manchmal links mit dem August, so dass auch hier der Sommer in der Mitte liegt. Das ist aber nicht immer der Fall.

Klimadiagramm nach Walter/Lieth

Diese Art von Klimadiagramm enthält im Wesentlichen die selben charakteristischen Elemente, wie sie oben bei Köpper/Geiger bereits erklärt wurden. Es gibt jedoch einige entscheidende Unterschiede:

Pflanzen können in der Regel nur in humiden Monaten wachsen, so dass man aus dieser Darstellung die Vegetationsperiode ableiten kann. Daher heißt diese Form von Diagramm auch »ökologisches Klimadiagramm«.

Systematische Auswertung

Ein Klimadiagramm wertet man systematisch nach verschiedenen Grundfragen aus:

  1. Formale Orientierung
    • Art des Diagramms (Köppen/Geiger, Walter/Lieth, Thermoisoplethendiagramm)
    • Angabe des Stationsnamens, der Höhenlage, der groben Lage (z.B. „Im Südwesten Deutschlands“).

  2. Beschreibung der relevanten Daten
    1. Temperatur
      • Grobe Beschreibung des Temperaturverlaufs über das Jahr,
      • Angabe der Jahresmitteltemperatur (in der Regel aus dem Kopf des Diagramms abzulesen),
      • Angabe des wärmsten und kältesten Monats,
      • Berechnung der Jahresamplitude der Temperatur (also der Differenz zwischen wärmstem und kältestem Monat).

    2. Niederschlag
      • Angabe der Jahressumme des Niederschlags (in der Regel aus dem Kopf des Diagramms abzulesen),
      • Angabe des niederschlagsreichsten und des niederschlagsärmsten Monats,
      • Bestimmung der Niederschlagsverteilung:
        • falls Jahreszeitenklima: Sommerregengebiet? Winterregengebiet?1);
        • in tropischen Klimaten (oft sog. Tageszeitenklima): Niederschläge gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt? Oder ausgeprägte Regen- und Trockenzeiten?

    3. Einordnung in eine Klimazone mit Angabe der Klassifikation (z.B. Köppen/Geiger etc.)
  1. [Je nach Aufgabenstellung] Erklärung
    • differenzierende Zuordnung zu einer Klimazone anhand des Niederschlagsgangs und der Temperaturamplituden,
    • klimatische Verhältnisse mithilfe der atmosphärischen Zirkulation erklären.

Weitere Hinweise zur Auswertung

Vertiefende Materialien

1)
Dabei ist zu beachten, ob die Klimastation auf der Nord- oder auf der Südhalbkugel liegt